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Barfuß gehen: Sollten wir viel öfter!
Text: Nina Horcher

Schuhe aus!

Barfuß gehen: Sollten wir viel öfter!

Barfuß gehen: Dadurch lernt der Körper, sich zu koordinieren und im Gleichgewicht zu sein. Deshalb: Schuhe aus, wann immer es geht!

Raus aus den Schuhen und barfuß über weiches, frisches Gras laufen – darauf freuen wir uns nach einer entspannenden Fußpflege oder Pediküre im Sommer ganz besonders! Glaubt man Expertinnen und Experten, sollten wir das viel öfter tun: Denn das Laufen ohne Schuhe fühlt sich nicht nur gut an, es soll auch gesund sein.

Aus orthopädischer Sicht wird bloßfüßig gehen gleich aus mehreren Gründen empfohlen: Einerseits soll es Fußfehlstellungen vorbeugen und die Muskeln im Fuß stärken – ganz ohne Muskelkater. Andererseits werden dadurch auch Stöße beim Gehen auf hartem oder unebenem Untergrund gedämpft, wovon die Gelenke und Bandscheiben profitieren. Und: Der Fuß wird optimal belüftet, Schweißfüße haben im Freien also keine Chance.

Barfuß gehen: So wirkt es auf Körper & Geist


Nicht nur unsere Füße freuen sich – auch auf den restlichen Körper hat barfuß gehen positive Auswirkungen. Der Grund: Die Füße sind mit zahlreichen Rezeptoren ausgestattet, die auf wechselnde Untergründe reagieren.

Cora Hiebinger, Pilates-Trainerin und Spiraldynamik-Fachkraft sagt: „Wer von Kindheit an häufig barfuß geht, trainiert seine koordinativen Fähigkeiten. Er oder sie kann sich gut bewegen, ist stabil und hat ein gutes Gleichgewicht.“

Barfuß gehen kann sich dadurch langfristig sogar auf das Selbstwertgefühl auswirken, weiß Expertin Hiebinger: „Häufiges barfuß gehen führt in weiterer Folge dazu, dass Sie sich entspannter bewegen, präsenter sind und sich selbstbewusster fühlen.“

Im Alter dürfen sich konsequente Barfußgeherinnen und -geher zudem über weniger Krampfadern freuen: Denn durch die aktivere Zehen- und Wadenmuskulatur wird die Durchblutung angeregt und Blutgefäße entlastet.

Raus aus den Schuhen und los? Was Sie beim Barfußgehen beachten sollten


Lieber nichts überstürzen! Denn unsere Füße haben sich an das Schuhwerk gewöhnt. Wer im Erwachsenenalter darauf verzichten möchte, sollte unbedingt folgendes beachten:

  • Naturboden statt Asphalt: Sie werden es schnell bemerken – das Laufen mit nackten Füßen ist am Anfang etwas ungewohnt. Deshalb lieber auf weichem Waldboden oder in der Wiese starten, statt auf hartem – und im Sommer oft heißem – Asphalt.
  • Fußmuskulatur trainieren: Unsere Muskulatur und das Fußgewölbe hat sich im Laufe der Evolution an Schuhe gewöhnt und dementsprechend (zurück)-entwickelt. Die Folge kennen wir als Spreiz- oder Plattfüße. Deshalb gilt auch hier: Nichts überstürzen und ab und zu schuhlose Sessions einlegen, um Zerrungen vorzubeugen.
  • Achtung bei Diabetes: Diabetikerinnen und Diabetiker sollten beim Barfußgehen besonders achtsam sein und auf den Untergrund achten. Denn auch kleine Verletzungen an den Füßen verheilen hier schlechter.

Die Alternative zum Barfußgehen: Barfußschuhe. Aber für wen sind sie geeignet?

Sind Barfußschuhe die ultimative Lösung für mehr Fußfreiheit? Zumindest was die Optik betrifft, scheiden sich hier die Geister. Mittlerweile gibt es neben den Zehentrennern im Neopren-Look aber auch sportliche Modelle, die Sneakern zum Verwechseln ähnlichsehen.

Was macht diese Art von Schuhen eigentlich aus?

Im Grunde sind Barfußschuhe Freizeitschuhe, die so konstruiert sind, dass Sie das Barfußgehen erlebbar machen. So sollten etwa die Zehen darin genug Platz haben und die Ferse auf gleicher Höhe sein wie der Vorfuß. Die Sohle ist dünn, flexibel und nicht gedämpft. Somit unterscheidet sich das Gehen in Barfußschuhen nur minimal vom Bloßfußgehen, weshalb es eine gute Ergänzung im Alltag sein kann.

Warum Barfußschuhe nicht für jeden das Richtige sind

Nach Jahren oder sogar Jahrzehnten in Sneakers, Heels & Co. fällt nicht jedem Fuß die Umstellung auf Barfußschuhe leicht. Hier gilt: Geben Sie sich und Ihrem Körper Zeit!

Unsere Füße mussten sich über die Zeit an verschiedene Schuhe anpassen, wodurch die Muskulatur und die Sehnen nicht mehr an langes Gehen ohne Unterstützung gewohnt sind. Vor allem bei Fehlstellungen wie Platt- oder Spreizfüßen kann sich die Mehrbelastung durch Barfußschuhe ungünstig auswirken.

Unser Tipp

Lassen Sie sich daher am besten von einer Orthopädin oder einem Orthopäden vor dem Kauf von Barfußschuhen beraten.