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Bittere Lebensmittel: Wieso sie uns so guttun
Text: Elisabeth Sas, Sylvia Wasshuber-Haas

Bitter ist gesund

Bittere Lebensmittel: Wieso sie uns so guttun

Süßes oder Saures? Weder noch. Wer seinem Körper Gutes tun will, freundet sich jetzt mit bitteren Lebensmitteln an.

Bitter ist besser! Ayurveda, TCM und europäische Heil-Ikonen wie Sebastian Kneipp oder Hildegard von Bingen sind sich einig: Bitterstoffe in der Nahrung sind Wohlfühlstoffe und quasi ein Rundumpaket für unsere Gesundheit. Auch, wenn der Geschmack manchmal gewöhnungsbedürftig ist.

„Schon in der mittelalterlichen Pflanzenheilkunde wurden heimische Bitterkräuter bei etlichen inneren Leiden erfolgreich angewendet“, sagt Pflanzenexperte Marcus Drapal. Allerdings hat man Bitterstoffe aus vielen Pflanzen und Kräutern herausgezüchtet. Erst seit ein paar Jahrzehnten werden sie wiederentdeckt.

Das sollten Sie über bittere Lebensmittel wissen

Bittere Lebensmittel sorgen für …

  • Appetit ohne Heißhunger
  • ein rascheres Sättigungsgefühl
  • eine gesunde Darmflora
  • einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt
  • eine regelmäßige Entgiftung durch Leber und Galle
  • eine laufende Anregung unserer Abwehrkräfte
  • ein festes Bindegewebe
  • eine ausgeglichene Psyche
  • einen aufmerksamen Geist
  • einen entspannten Schlaf

Bitterstoffhaltige Pflanzen fördern Appetit und Verdauung

„Alle bitteren Lebensmittel steigern die Magen- und Gallensaftsekretion und wirken daher in erster Linie appetitanregend und verdauungsfördernd“, sagt Drapal. Trotzdem muss man jede Heilpflanze auch für sich betrachten. „Denn relevant sind nicht immer nur die Bitterstoffe in den Pflanzen für sich, sondern auch deren sekundäre Pflanzenstoffe. Diese können direkt oder auch indirekt die positiven Wirkungen der Bitterstoffe fördern oder verstärken.“ Für eine anhaltend positive Wirkung sollten wir regelmäßig zu Bitterstoffen greifen.

So integrieren Sie bittere Lebensmittel in den Speiseplan

Als Aperitif und Digestif

Vor dem Essen als Aperitif, auch ohne Alkohol: Artischockenböden, eine halbe Grapefruit oder bittere Blattsalate wie Chicorée oder Radicchio bereiten den Verdauungstrakt auf seine Arbeitsschicht vor. Am allereinfachsten: ein Schüsserl Oliven.
Nach dem Essen als Digestif. Statt des „Verdauungsstamperls“ mit Kräuterlikör oder -schnaps tun es auch ein Espresso oder etwas Bitterschokolade.

Als Hauptmahlzeit

Bitteres Gemüse als Highlight? Ja, klar – etwa als überbackene Kohlsprossen, Fenchel italienisch oder Spargelgericht. Auch Kräuter und Gewürze wie Rosmarin, Bockshornklee oder Kardamom erhöhen den Bitter-Faktor.

Im Tee oder als Pflanzensäfte

Teatime heißt Genuss? Dann schummeln Sie doch wohlschmeckende Pflanzen wie Hollerblüten oder Zitronenverbene in den Salbeitee oder peppen Sie Ingwertee mit frisch gepresster Orange auf.
Ob Artischocken- oder Löwenzahnsaft: Pflanzensäfte sind sehr gehaltvoll, schmecken ursprünglich und richtig bitter.

In Form von Kapseln oder Tabletten

Wer Bitterkräuter in Kapsel- oder Tablettenform schluckt, erspart sich den bitteren Geschmack. Geben Sie regionalen und bio zertifizierten Produkten den Vorzug.


Diverse Pflanzensäfte und -kapseln finden Sie auch auf dm.at