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Kamille: Das alles kann die Heilpflanze
Text: Josefine Haas

Eine echte Alleskönnerin

Kamille: Das alles kann die Heilpflanze

Kamille wirkt beruhigend – so weit, so gut. Doch die Heilpflanze kann noch SO viel mehr! Darum sollten Sie ab jetzt immer Kamillenblüten Zuhause haben.
Heilpflanzen sind wahre Immunbooster, bringen unsere Gehinzellen auf Trab und tun auch unserem Geist gut. Die Echte Kamille (Matricaria chamomilla) gehört seit Jahrtausenden zu den am häufigsten verwendeten Heilpflanzen. Schon Hippokrates nutzte die kleinen, intensiv duftenden Kamillenblüten als wertvolle Arzneidroge, die später auch von Sebastian Kneipp geschätzt wurde. 1987 wurde die Kamille als allererste „Arzneipflanze des Jahres“ geehrt.


Wie erkenne ich Echte Kamille?

Unter ihren vielen Verwandten und Doppelgängerinnen lässt sich die Echte Kamille am sichersten erkennen, wenn man ihren Korbboden aufschneidet und darin einen Hohlraum vorfindet. Außerdem verbreitet die echte Kamille dieses typische Kamille-Aroma, die anderen Arten sind fast geruchlos oder riechen nur sehr schwach.


Kamille: Anwendung

Kamillenblüten können innerlich als Tee oder Extrakt genauso angewendet werden wie äußerlich – etwa als Bestandteil von Salben. Zu ihren wichtigsten Wirkstoffen zählen neben Flavonoiden auch ätherische Öle, allen voran das Trio Bisabolol, Matricin und Chamazulen.

Die Form der Verarbeitung wirkt sich direkt auf die in einer Arznei enthaltenen Wirkstoffe aus: In wirksam hohen Konzentrationen findet sich das ätherische Öl der Kamillenblüten eher in alkoholischen Zubereitungen und Destillaten. Von den Flavonoiden profitieren wir hingegen auch im Tee.

Die Wirkung von Kamillenblüten

Beliebt ist die Kamille aufgrund ihrer vielfältigen Wirkung: Sie soll Entzündungen dämpfen, das Wachstum von Bakterien hemmen, Krämpfe lösen und die Wundheilung fördern. Schnupfensymptome und Husten werden durch das Inhalieren von Kamillendampf gelindert. Gurgellösungen verwöhnen die Mundschleimhaut und das Zahnfleisch oder beruhigen einen gereizten, erkälteten Hals.

Auch Magen- und Darmbeschwerden und Koliken lassen sich durch den Genuss von Kamillentee bessern, schreibt Kräuterpfarrer Benedikt Felsinger in seinem Pflanzenporträt-Buch. Sitzbäder mit Kamille sollen Beschwerden mildern, die von Infektionen im Anal- und Genitalbereich oder von Hämorrhoiden stammen.

Als Salbe, Creme oder Spülung soll Kamille unter anderem gegen bakterielle Erkrankungen der Haut wie etwa Akne helfen. Auch bei oberflächlichen Hautverletzungen, Verbrennungen, Sonnenbrand, Operationswunden sowie Hautschäden durch Bestrahlungen hat sich die zierliche Pflanze bewährt.

Sogar die Haare soll sie auf natürliche Weise aufhellen – und dabei den Haarboden gesund erhalten, erläutert Kräuterpfarrer Benedikt Felsinger. Einfach fünf Kamillen-Teebeutel in einen halben Liter kochendes Wasser hängen und abkühlen lassen. Haare einmal wöchentlich darin baden, nicht nachspülen.


Kamille: Was muss ich beachten?

Wer auf Korbblütler allergisch reagiert, sollte Kamille sicherheitshalber meiden. Auch Menschen, die Blutverdünnungsmittel einnehmen, sollten aufgrund möglicher Wechselwirkungen verzichten, warnt Ärztin Ulrike Göschl. Selbst hergestellte Kamillezubereitungen können mit Keimen verunreinigt sein; deshalb sollten Sie sie besser nicht an Ihre Augen lassen.


DIY-Tipp: Kamillen-Topfen-Maske zur Pflege trockener Haut

Zutaten:
  • 2-3 EL Topfen
  • 100 Milliliter abgekühlter Kamillentee
Zubereitung und Anwendung:
Topfen mit dem Kamillentee zu einer glatten Masse verrühren und auf das Gesicht auftragen. Etwa eine Viertelstunde einziehen lassen. Danach abspülen.

Unser Tipp

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