Alleskönner Natron: Ein Mittel für fast alles!
Ungiftig, umweltschonend und preiswert: Natron ist ein genialer Alleskönner und gehört in jeden Haushalt. Sei es zum Putzen, Kochen und sogar bei Krankheit. Doch was macht Natron so besonders, und wie kann man es sinnvoll nutzen? Hier gibt’s die besten Tipps und Tricks rund um das weiße Pulver…
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Natron?
- Natron, Soda und Backpulver – was sind die Unterschiede?
- Was ist der Unterschied zwischen Kaiser-Natron und Natron?
- Natron zum Kochen und Backen
- Natron im Haushalt
- Was darf man nicht mit Natron reinigen?
- Bei welchen Krankheiten kann Natron unterstützen?
- Wann sollte man Natron nicht einnehmen?
- Wie kann Natron den Körper entgiften?
- Natron gibt es auch bei dm!
Was ist Natron?
Natron, chemisch bekannt als Natriumhydrogencarbonat (NaHCO₃), ist ein natürlich vorkommendes Mineral, unter anderem am Natronsee in Tansania (Afrika). Bei uns wird es meist chemisch, hauptsächlich durch das sogenannte Solvay-Verfahren, hergestellt. Dabei wird Kochsalzlösung mit Ammoniak und Kohlendioxid (CO₂) versetzt, wodurch Natron ausfällt. Das entstandene Natron wird dann gefiltert, gewaschen und getrocknet. Es ist geruchlos, ungiftig und biologisch abbaubar, was es zu einer idealen Alternative für viele chemische Haushaltsprodukte macht.Natron, Soda und Backpulver – was sind die Unterschiede?
Diese drei weißen Pulver sehen ähnlich aus, haben aber unterschiedliche Eigenschaften und Anwendungen.Natron, auch bekannt als Speise- oder Backsoda, ist ein mild alkalisches Pulver. Es reagiert mit Säuren wie Zitronensaft, Essig oder Joghurt und setzt dabei Kohlendioxid (CO₂) frei. Diese Reaktion sorgt für die Lockerung von Teigen beim Backen. Neben seiner Funktion als Backtriebmittel wird Natron auch im Haushalt als sanftes Reinigungsmittel und Geruchsneutralisierer verwendet. Zudem kann es bei Sodbrennen helfen, wenn es in Wasser aufgelöst wird.
Soda (Natriumcarbonat), auch Waschsoda oder Reine Soda genannt, ist chemisch aggressiver als Natron. Es wirkt stark alkalisch und wird hauptsächlich als Reinigungsmittel oder zur Wasserenthärtung eingesetzt. Aufgrund seiner stark fettlösenden Eigenschaften wird es häufig zur Entfernung von hartnäckigem Schmutz oder als Waschmittelzusatz verwendet. Anders als Natron ist Soda jedoch nicht zum Verzehr geeignet, da es Haut und Schleimhäute reizen kann.
Backpulver ist eine Mischung aus Natron, einer Säure (z. B. Weinstein oder Zitronensäure) und Stärke als Trennmittel. Es dient als Triebmittel beim Backen, ohne dass eine zusätzliche Säure notwendig ist. Beim Kontakt mit Flüssigkeit und Hitze reagiert die enthaltene Säure mit dem Natron und setzt Kohlendioxid frei, wodurch der Teig aufgeht. Aufgrund seiner Zusammensetzung ist Backpulver einfacher zu verwenden als Natron, da es bereits die notwendigen chemischen Komponenten enthält.
Was ist der Unterschied zwischen Kaiser-Natron und Natron?
Kaiser-Natron ist ein Markenname und ein Produkt in bester Lebensmittelqualität. Es kann also bedenkenlos zum Kochen und Backen verwendet werden. Wichtig: Zum Backen, Kochen und Verzehr nur Natron in Lebensmittelqualität mit der Kennzeichnung „E 500“ verwenden. Natron ist in verschiedenen Reinheitsstufen erhältlich. Diese sind:1.Pharmaqualität: Diese Stufe hat die höchste Reinheit und wird für medizinische Anwendungen sowie in der Lebensmittelindustrie verwendet. Es ist für den direkten Verzehr geeignet und wird häufig in Medikamenten oder als Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt.
2.Lebensmittelqualität: Natron in dieser Reinheitsstufe wird für den Einsatz in der Lebensmittelzubereitung und zum Backen empfohlen. Es ist auch für den menschlichen Verzehr geeignet.
3.Industriequalität: Diese Reinheitsstufe ist für industrielle Anwendungen gedacht, wie zum Beispiel in der Reinigung oder bei der Herstellung von Seifen und Waschmitteln. Es ist nicht für den direkten Verzehr geeignet und enthält oft Zusätze, die für den menschlichen Körper nicht unbedenklich sind.
4.Analysenqualität (für die Forschung): Diese Qualität wird in verschiedenen industriellen Prozessen verwendet, zum Beispiel in der Wasseraufbereitung oder der chemischen Industrie. Sie ist nicht für den Verzehr oder den Einsatz in der Nähe von Lebensmitteln oder der Körperpflege geeignet.
Natron zum Kochen und Backen
Natron in Lebensmittelqualität (im Amerikanischen „Baking Soda“) eignet sich nicht nur als Triebmittel zum Kuchen backen. Hier sind acht clevere Ideen für die Anwendung von Natron in der Küche:Als Backpulver-Ersatz: Backpulver lässt sich durch Natron ersetzen, wenn man es mit einer Säure kombiniert. Dabei gilt: Ein Teelöffel Backpulver entspricht etwa einem halben Natron plus einem Teelöffel Zitronensaft oder Essig.
Gegen Pestizide: Gemüse und Obst werden in der Landwirtschaft oft chemischen Pflanzenschutzmitteln gegen Schädlinge und Krankheiten ausgesetzt – und die landen natürlich auf unseren Lebensmitteln. Das alleinige Waschen mit reinem Leitungswasser von Apfel und Co. entfernt allerdings nur teilweise die gesundheitsschädlichen Pestizide. So es gründlicher: Obst und Gemüse für mindestens 15 Minuten in einem Bad aus Wasser und Natron einwirken lassen und anschließend abspülen.
Verkürzte Garzeit: Hülsenfrüchte und Kohl werden schneller weich, wenn man in das Kochwasser einen Teelöffel Natron gibt. Gleichzeitig bleiben durch die verkürzte Kochzeit mehr Vitamine erhalten.
Reduziert Blähungen: Ein Teelöffel Natron im Kochwasser macht blähende Gemüsesorten wie Kohl bekömmlicher.
Erhält die Farben: Gemüse wie Brokkoli oder Spinat enthält Säuren, die während des Kochens dazu führen, dass das Gemüse seine grüne Farbe verliert. Dieser Prozess wird durchbrochen, wenn man einen Teelöffel Natron pro Liter ins Kochwasser gibt.
Brezen wie vom Bäcker: Laugengebäck stellen Profis in der Bäckerei mit aggressiver Natronlauge her. Ein ähnliches und ungefährliches Ergebnis gelingt zuhause so: Drei Esslöffel Natron in einen Liter kochendes Wasser geben, Teiglinge darin für ca. 60 Sekunden tauchen. Herausnehmen, trocknen lassen und nach belieben mit Salz oder Sesam bestreuen und backen.
Eier schälen: Eier lassen sich leichter schälen, wenn man beim Kochen einen halben Teelöffel Natron pro Ei ins Wasser gibt.
Spart Zucker bei Marmelade: Die Zugabe einer kleinen Menge Natron beim Einkochen erhält nicht nur die Farbe der Früchte. Natron entzieht die Säure von sehr saurem Obst wie Ribiseln, dadurch wird es bekömmlicher und man kann die Zuckermenge reduzieren.
Natron im Haushalt
Natron ist ein bewährtes Mittel, um auf aggressive Chemikalien zu verzichten. Hier sind einige der besten Anwendungen:Allzweckreiniger: Eine Mischung aus Natron und Wasser ergibt eine sanfte, aber effektive Reinigungspaste für Küche, Bad und andere Oberflächen. Diese Paste kann auch hartnäckige Kalk- und Fettablagerungen lösen.
Backofenreinigung: Eingebrannte Rückstände lassen sich leicht mit einer Paste aus Natron und Wasser entfernen. Über Nacht einwirken lassen und am nächsten Tag mit einem feuchten Schwamm abwischen – ganz ohne aggressive Chemikalien.
Geruchsneutralisierung: Ein Schälchen mit Natron im Kühlschrank oder Schuhschrank absorbiert unangenehme Gerüche. Auch für Mülleimer oder Katzentoiletten ist Natron ideal, um unangenehme Düfte zu binden.
Abflussreiniger: Eine Kombination aus Natron und Essig hilft, verstopfte Abflüsse auf natürliche Weise zu reinigen. Einfach eine halbe Tasse Natron in den Abfluss geben, mit einer halben Tasse Essig nachgießen, 15 Minuten einwirken lassen und mit heißem Wasser nachspülen.
Toilette reinigen: Erst drei Esslöffel Natron in die Toilettenschüssel geben, dann eine halbe Tasse Essigessenz dazu. Gut einwirken lassen und mit der Bürste Kalb und Urinstein lösen.
Matratzenreinigung: Natron auf die Matratze streuen, einige Stunden einwirken lassen und dann absaugen – das entfernt Feuchtigkeit, Staub, Gerüche und Milben. Das Gleiche funktioniert auch mit Polstern und Teppichen.
Fenster und Spiegel: Eine Lösung aus Natron und Wasser sorgt für streifenfreie Sauberkeit. Dafür einen Esslöffel Natron in 500 Milliliter Wasser auflösen und mit einem Mikrofasertuch auftragen.
Silber reinigen: Besteck und Schmuck glänzen wieder, wenn sie in ein Natronbad gelegt und anschließend poliert werden. Ein Stück Alufolie in eine Schale geben und mit heißem Wasser befüllen. Je einen Esslöffel Natron und Salz darin auflösen, das Silber hineinlegen und einige Minuten einwirken lassen.
Kalkablagerungen entfernen: Eine Paste aus Natron und Wasser eignet sich hervorragend, um Kalkrückstände an Armaturen oder Duschköpfen zu entfernen.
Fugenreinigung: Fugen im Badezimmer lassen sich mit einer Natron-Wasser-Paste und einer alten Zahnbürste wieder strahlend sauber bekommen.
Geschirrspüler reinigen: Ein Waschgang mit einem Esslöffel Natron und etwas Essigessenz beseitigt Fettablagerungen und unangenehme Gerüche.
Gegen Schweißschuhe: Etwas Natron in die Schuhe streuen, über Nacht einwirken lassen und am nächsten Morgen ausklopfen – unangenehme Gerüche verschwinden!
Unkrautvernichter: Natron direkt auf unerwünschtes Unkraut streuen – es entzieht den Pflanzen Feuchtigkeit und sorgt für einen gepflegten Garten.
Gegen Öl-Flecken: Eine Paste aus Natron und Wasser auf hartnäckige Flecken in Kleidung oder Teppichen auftragen, einwirken lassen und auswaschen oder ausbürsten.
Kühlschrank-Deo: Eine offene Schale mit Natron im Kühlschrank aufstellen – es absorbiert Gerüche und hält den Kühlschrank frisch.
Was Natron alles beim Wäsche waschen kann, erfahren Sie hier.
Was darf man nicht mit Natron reinigen?
Oberflächen und Kochgeschirr aus Aluminium: Durch eine chemische Reaktion kann es unschöne Verfärbungen geben.Naturstein: Hier ist besonders bei weichen Steinen wie Marmor, Schiefer oder Kalkstein Vorsicht geboten. Natron kann den Stein verblassen oder vergrauen lassen.
Holz: Möbelstücke aus Holz sind meist versiegelt. Natron könnte diese wichtige Schutzschicht abtragen.
Bei welchen Krankheiten kann Natron unterstützen?
Natron wird in der Naturheilkunde und Hausmedizin für verschiedene gesundheitliche Zwecke genutzt, häufig unter dem Namen Bullrich Salz. Dazu einen halben Teelöffel in einem Glas stillem Wasser auflösen und schluckweise trinken, bei:Sodbrennen und Übersäuerung des Magens: Natron neutralisiert Magensäure und kann kurzfristig bei Sodbrennen helfen.
Verdauungsproblemen: Kann Blähungen und Völlegefühl lindern.
Harnwegsinfektionen: Ein basisches Milieu im Urin kann das Wachstum bestimmter Bakterien hemmen.
Gicht und Arthritis: Unterstützt die Ausscheidung von Harnsäure und kann entzündliche Reaktionen reduzieren.
Mund- und Zahngesundheit: Hilft gegen Mundgeruch.
Erkältung und Halsschmerzen: Gurgeln mit Natronlösung kann Halsschmerzen lindern und Bakterien reduzieren.
Wann sollte man Natron nicht einnehmen?
Natron wirkt ausgleichend auf den Säurehaushalt des Magens. Daher sollte es nicht dauerhaft und nicht direkt vor oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden, da es die Verdauung stören kann. Ebenso ist es ratsam, es nicht innerhalb von zwei Stunden nach der Einnahme von Medikamenten zu verwenden, da es die Aufnahme der Wirkstoffe beeinträchtigen und verzögern kann. Für schwangere Frauen sowie Kleinkinder wird von einer Einnahme abgeraten.
Besprechen Sie die Einnahme von Natron mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Wie kann Natron den Körper entgiften?
Damit unser Stoffwechsel seine Arbeit machen kann, ist ein ausgewogener Säure-Basen-Haushalt wichtig. Das Verhältnis von Säure und Basen im Körper reguliert den pH-Wert im Blut, er wird auf einer Skala von eins bis 14 dargestellt. Unter sieben liegt er im sauren, über sieben im basischen Bereich. Idealerweise sollte der pH-Wert zwischen 7,35 und 7,45 sein. Liegt der Wert darunter, spricht man von einer Übersäuerung, was häufig mit gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht wird. Darunter Migräne und Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen bis hin zu Arthrose oder Nierensteinen. Neben einer basischen Ernährung mit Kartoffeln, Blatt- und Wurzelgemüse kann dann auch eine Natron-Kur unterstützen, um den Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dazu einfach zwei Wochen lang jeden Morgen ein Glas warmes Wasser mit einem Teelöffel Natron und einigen Spritzern Zitronensaft auf nüchternen Magen trinken. Anschließend mindestens eine Stunde bis zur nächsten Mahlzeit warten.Natron gibt es auch bei dm!
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