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Radfahren im Winter: Mit diesen Tipps klappt es!
Text: Harald Wieser, Stephanie Lindner

Winterfit

Radfahren im Winter: Mit diesen Tipps klappt es!

Radfahren hat eine sehr positive Auswirkung auf die Gesundheit – das gilt für Körper und Geist gleichermaßen. Da es auch nachhaltig ist, wollen wir in der kalten Jahreszeit auf keinen Fall darauf verzichten! Wir verraten, worauf es beim Radfahren im Winter wirklich ankommt, was Bekleidung und Rad-Service betrifft. Ein schöner Nebeneffekt: Durch die zusätzlichen Wartungsarbeiten lebt Ihr Rad länger und funktioniert wie geschmiert.

Radfahren im Winter: Unsere Antworten auf die wichtigsten Fragen

Warum es auch im Winter keine Ausrede gibt, zumindest bei schönem Wetter einen nachhaltigen Fahrradtag einzulegen? Weil wir Ihnen alle Bedenken nehmen, indem wir die wichtigsten Fragen rund ums Radfahren im Winter klären. Zusätzlich gibt es noch Tipps vom Experten, wie Sie Ihr Fahrrad winterfit machen können.

Ist Radfahren im Winter gesund?

Ihre Psyche freut sich, wenn Sie in die Pedale treten. Beim Radfahren trainiert man nicht nur die Balance, sondern die gleichmäßige Tretbewegung führt auch zu mehr innerer Ausgeglichenheit.
Die Laune hebt sich, weil die Serotoninproduktion in Gang gesetzt wird. Besonders im Winter, wenn man schneller zum Couch-Potato mutiert, sollten wir uns zu ein bisschen Sport an der frischen Luft aufraffen. Sie ist gut für die Atemwege und durch die sportliche Betätigung wird die Lungenfunktion gestärkt. Beim Radfahren im Winter wird Ihnen Ihr Immunsystem die Kombination aus Frischluft, Bewegung und Sonnenlicht danken. Und was den Fitnessfaktor betrifft: Der gesamte Körper wird trainiert und auch bei gemächlichem Tempo wird der Stoffwechsel angekurbelt. Egal mit welchem Fitnesslevel Sie starten – Radfahren bietet sich an, um wieder in die Gänge zu kommen.

Worauf muss man beim Radfahren im Winter achten?

Wie bei jedem anderen Wintersport benötigt unsere Haut ausreichend Schutz, um gegen die Kälte gewappnet zu sein. Daher ist es empfehlenswert, eine Kälteschutzcreme zu verwenden. Wenn Glatteisgefahr herrscht, zu viel Schnee auf den Straßen liegt oder die Sicht schlecht ist, bleibt das Fahrrad zuhause und wir fahren mit den Öffis. Und noch eine generelle Regel für den Sport: Wenn Sie eine Erkältung haben beziehungsweise krank sind, müssen Sie sich schonen und eine Trainingspause einlegen. Sie riskieren sonst eine Verschlimmerung der Symptome oder sogar eine Herzmuskelentzündung.

Was zieht man zum Radfahren im Winter am besten an?

Beim Radfahren im Winter macht die richtige Kleidung den Unterschied. Setzen Sie auf eine wind- und wasserfeste Jacke. Da es im Winter kalt werden kann, sorgen mehrere Schichten unter der Jacke für ausreichend Wärme. Hier empfehlen wir atmungsaktive und schweißresistente Funktionsbekleidung. Erprobte Radfahrer schwören auch auf Regen- oder Skihosen zum Drüberziehen über die Jeans – Regen und Schnee haben so keine Chance und man kommt trocken am Ziel an. Für Rucksäcke gibt es auch einen Wetterschutzbezug, damit das Wasser nicht eindringen kann. Und nicht vergessen: Um Kopfverletzungen bei einem Sturz vorzubeugen, sollten Sie unbedingt auf einen Helm beim Radfahren setzen!

Was tun gegen kalte Hände und Füße beim Radfahren?

Gerade Frauen kennen das Problem: Im Winter bekommen wir leider schnell kalte Hände und Füße. Die gute Nachricht: Durch Ausdauersportarten wie Radfahren wird der Kreislauf auf Trab gebracht, das führt wiederum zu einer besseren Durchblutung der Hände und Füße. Damit die Hände beim Radfahren nicht auskühlen, sind warme Handschuhe (zum Beispiel aus wasserabweisendem Goretex-Material) für jede Art von Wintersport eine gute Basis. Und welche Schuhe sollten Sie zum Radfahren im Winter anziehen? Gefütterte Winterschuhe mit rutschfestem Profil sorgen für warme Füße und den nötigen Grip, wenn Sie mit dem Fahrrad anhalten.

Im folgenden Video gibt es noch einen weiteren Tipp für warme Füße beim Radfahren sowie die besten Profi-Tipps für den Rad-Service:


Rad-Service: Die besten Tipps vom Profi

Tipp 1: Die richtige Fahrradbeleuchtung zum Radfahren im Winter

Die richtige und verkehrsrechtlich konforme Beleuchtung ist das ganze Jahr über wichtig. Aber gerade in der dunklen Jahreszeit spielt die Fahrradbeleuchtung eine große Rolle, um für gute Sichtbarkeit zu sorgen. Sehr gut eignen sich Nabendynamos für winterliche Witterungsverhältnisse. Alternativ können Sie auch batteriebetriebene Fahrradlichter oder solche mit wiederaufladbarem Akku verwenden – vorne hell und an der Sattelstütze oder der Sitzstrebe rot. Rückstrahler müssen laut StVO zusätzlich an den Pedalen und den Felgen angebracht sein. Auch auf der Bekleidung machen Reflektoren vor allem in den dunklen Wintermonaten Sinn.

Tipp 2: Reifen mit Profil

Schmale, glatte Reifen rollen im Sommer gut und erleichtern das Treten erheblich. Im Winter sind sie allerdings weniger praktisch, da sie auf nassem oder rutschigem Untergrund wenig bis gar keinen Halt bieten. Reifen mit Profil sind die erste Wahl für das Radfahren im Winter. Reifen mit Spikes sind nicht unbedingt erforderlich, außer Sie sind mit Ihrem Rad auf einer geschlossenen Schneedecke unterwegs.

Tipp 3: Schutz vor Schmutz

Schutzbleche oder Kotflügel leisten im Winter auf jedem Fahrrad gute Dienste. Sie halten Fahrer und Rad sauber, was wiederum das Bike vor Korrosion schützt. Der oftmals salznasse Winterschmutz bleibt zwischen den Schutzblechen und den Reifen hängen, wo er weniger Schaden anrichten kann.


Tipp 4: Bremsen überprüfen

Wenn beim Betätigen der Bremse das Fahrrad geräuschlos zum Stehen kommt, ist alles in Ordnung. Damit es auch im Winter so bleibt, reicht es, die Bremsen im Auge zu behalten und von Zeit zu Zeit kritisch hinzuhören. Klingen die Bremsen nämlich metallisch-kratzig, dann kann es sein, dass die Beläge getauscht werden müssen. Es ist allerdings immer einen Versuch wert, einfach mit einem Putztuch zwischen Felge und Bremsbacke zu gehen und beides zu reinigen. Bei Scheibenbremsen ist das schon komplizierter. Wer sich hier eine Wartung selbst nicht zutraut, sollte unbedingt ein Fachgeschäft aufsuchen.
Fakt ist: Im Winter, bei Nässe, ist der Bremsweg länger als im Sommer bei trockenen Wegen.
Auf rutschigem Untergrund ist es besser, langsam zu fahren und nicht abrupt zu bremsen, damit es beim Radfahren im Winter zu keinem Sturz kommt.

Tipp 5: Kette schmieren und Gangschaltung reinigen

Für den Antrieb des Fahrrads gilt dasselbe wie für die Bremsen: Regelmäßiges Säubern beugt einem verstärkten Abrieb vor und die einzelnen Teile müssen weniger oft ausgetauscht werden.
Und so geht's: Für Kette und Gangschaltung besorgen Sie sich am besten ein Öl, das gleichzeitig schmiert und reinigt. Für die Kette einfach ein bisschen Öl auf ein Putztuch geben, das Tuch auf die Handfläche legen und die Kette durch die leicht geschlossene Hand laufen lassen. Die Zahnräder und die übrigen Teile der Schaltung mit einer alten Zahnbürste und dem Kettenöl reinigen.

Tipp 6: Fahrrad regelmäßig säubern​

Reinigung tut dem Fahrrad im Winter (und natürlich auch im Sommer) gut. Nicht nur den kleinen, beweglichen Teilen, sondern auch den Felgen und dem Fahrradrahmen. Denn das Streusalz auf den Radwegen und Straßen greift den Lack und das darunterliegende Metall an. Dafür mit warmem Wasser und einem Tuch abwaschen. Mit einem trockenen Tuch nachwischen oder in die Wintersonne stellen – fertig.